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Heinrich Vogeler, Aquarell, Kolchose Lenin, 1939
 
 

Heinrich Vogeler, Aquarell, Kolchose Lenin, 1939

Künstler Vogeler, Heinrich

Artikel-Nr.: A10567

 

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Produktinformationen "Heinrich Vogeler, Aquarell, Kolchose Lenin, 1939"

Heinrich Vogeler (Bremen 1872 - 1942 Kornejewa, Kasachstan)

Titel: Auf der Kolchose Lenin

Entstehungsjahr: 1939

Technik: Aquarell über Bleistift auf Papier.

Größe Blatt: 20,4 x 29,5 cm, montiert auf Karton 23,8 x 30 cm.

Größe Rahmen: 29,4 x 35,4 cm.

Signatur: Von Heinrich Vogeler auf Kyrillisch bezeichnet, signiert und datiert.

Zustand: Altersgemäß guter Zustand, Papier gebräunt, geschlossener Einriss an der oberen rechten Blattseite ins Motiv hineinragend. Insgesamt schönes Blatt im originalen klassischen Bilderrahmen, dieser verso jedoch unfachmännisch geöffnet, Papierrückwand mit wichtigem Zeitdokument aufgerissen und ebenso unfachmännisch verschlossen.

Anmerkung:

Auf der Rückseite Widmung: „Denkt Ihr an mich ein Augenblickchen nur, Ich werde Zeit genug an Euch zu denken haben. Dem guten Genossen Helmer und seiner lieben Frau Brigitte als Abschiedsgruss Ilse Fogarasi, Budapest am 17. Juli 1959“ Von selber Hand bezeichnet: „Skizze von Heinrich Vogeler. Kasachstan. Der Erdhügel mit dem Rauch; die frühere 'Behausung' der Hirten; vorn das Haus, das die Regierung für die Ordensträger erbaut hat."

Ein außergewöhnliches Zeitdokument, das Heinrich Vogelers Reise vom 4.6. bis zum 20.8.1939 im Auftrag der Museen der Völker der Sowjetunion in den südlichen Kaukasus (Aserbaidschan u. Armenien) dokumentiert. Siehe auch Referenzen (Werkverzeichnis Noltenius 2013, Seite 236) Eine der ersten Stationen war die Baumwoll-Kolchose Lenin, 15 km von Kirowabad in Kasachstan. In der Nationalgalerie Berlin befinden sich weitere Aquarelle und Zeichnungen der Baumwollarbeiterinnen und Arbeiter der Kolchose Lenin, NG.-Nr. 228, 229, 231 und 233 und ein Ölbild Baumwollarbeiter, das von Heinrich Vogeler aus einem Komplexbild ausgeschnitten wurde. (Noltenius 317)

Weitere Erwähnungen in Literatur:

Heinrich Vogeler, Artikel Menschen und Landschaften im Sowjetsüden, erste Veröffentlichung in "Internatioale Literatur", Moskau, Jg. 10, Heft 1, 1940.

Heinrich Vogeler, Werke seiner letzten Jahre. Katalog Ausstellung Berlin September 1955, Deutsche Akademie der Künste. Beiträge von Alfred Durus und Ilse Fogarasi. Texte von Heinrich Vogeler "Menschen und Landschaften des Sowjetnordens", 1938 und "Menschen und Landschaft im Sowjetsüden", 1939. Abbildungen von Federzeichnungen, Ölgemälden und Ölstudien, 1933 - 1940. Seite 85 Abbildung der Federzeichnung mit demselben (siehe Oben) Motiv, bezeichnet "Das neue Haus des kurdischen Hirten Hassan Dschumschud".

Heinrich Vogeler, Reisebilder aus der Sowjetunion, 1923 - 1940. Hrsg. Peter Elze, Worpsweder Verlag, 1988. Seite 195 Abbildung einer Federzeichnung "Verlassenes kurdisches Höhlendorf".Seite 197 Abbildung einer zweiten Version des Aquarells "Auf der Kolchose Lenin".

 

 

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Künstler-Beschreibung "Vogeler, Heinrich"

Heinrich Vogeler / 1872 in Bremen – 1942 Kasachstan

Am 12. Dezember 1872 wird Heinrich Vogeler in Bremen geboren. 1890-1895 studiert er an der Kunstakademie in Düsseldorf. Studienreisen führen Vogeler u.a. nach Belgien und Italien. 1894 schließt er sich der Künstlervereinigung Worpswede an und erwirbt 1895 den "Barkenhoff". Weitere Reisen führen Vogeler nach Dresden und Florenz und er lernt Rainer Maria Rilke kennen. 1899 erhält er die Aufforderung an der "Insel" mitzuarbeiten. Neben der Beschäftigung am "Insel"-Jahrgang in München fertigt Vogeler kunstgewerbliche Arbeiten und Buchillustrationen an. 1901 heiratet er Martha Schröder. 1905 beendet er die Ausgestaltung der Güldenkammer im Bremer Rathaus. 1908 gründet Vogeler zusammen mit seinem Bruder Franz die "Worpsweder Werkstätte" für Möbelbau. Aufgrund des einschneidenden Rückgangs des Publikumsinteresses und anhaltender Eheprobleme plant er auszuwandern. Doch der Kriegsausbruch 1914 veranlasst Vogeler, sich als Kriegsfreiwilliger zu melden. 1915 wird er an die Ostfront berufen. Als Vogeler 1918 einen schriftlichen Friedensappell an den Kaiser richtet, wird er kurzzeitig in die Irrenanstalt in Bremen eingeliefert. Nach der Novemberrevolution gründet Vogeler im "Barkenhoff" die erste deutsche Künstlerkommune und übergibt nach deren Scheitern seinen Besitz der Roten Hilfe als Erholungsheim für Kinder politisch Verfolgter. Der Künstler lernt 1923 an der Seite seiner zweiten Frau, Sonja Marchlewska, die Sowjetunion kennen, in die er 1931 emigriert. Bei der Annäherung der deutschen Truppen aus Moskau im Jahr 1941 wird er zusammen mit anderen Emigranten nach Kasachstan deportiert, wo er 1942 verstirbt. 

 
 
 
 

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